Wissen zwischen Mimesis und Allegorie

Sabeth Buchmann

Mit der Rede vom Ende der großen Metaerzählungen (Aufklärung und Emanzipation) hat der für den Diskurs der Postmoderne maßgebliche französische Philosoph Jean-François Lyotard eine Formel für eine Epoche gefunden, zu deren hervorstechenden Merkmalen die ‚kleinen Erzählungen’ im Sinne einer Relativierung der universellen Bedeutung moderner Wissenschaftstraditionen gehören. Ausgehend von der These, dass Lyotards 1979 für den Universitätsrat der Regierung von Quebec (Kanada) erstellte Studie: La condition postmoderne (1979) heutige Netzwerke aus Kultur, Wissenschaft und Technologie antizipiert hat, zielt das in Aussicht genommene Teilprojekt auf die Rolle, die paradigmatische Präsentationsformate künstlerischer Forschung - allegorische Montagen, hybride Filmessays, Oral History-Installationen, Lecture- Performances etc. - für die Herausbildung neuer wissenschaftlicher Regeln spielen. In diesem Zusammenhang fällt ein weitgehender Schwerpunkt auf Diskurse des Performativen resp. performative Verfahren auf, die somit einen weitgehenden Einfluss auf die epistemologischen Grundlagen moderner (Kultur-)Geschichte haben? Demgegenüber sollen scheinbar obsolete Konzepte wie jene der Mimesis und Repräsentation auf ihre Bedeutung für künstlerisch-diskursive Wissenspraktiken hin untersucht werden.

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